Ich erinnere mich noch ziemlich genau an den Moment, als auf der Baustelle plötzlich Unruhe aufkam. Wir waren mitten im Rohbau eines größeren Gewerbeprojekts, und irgendetwas stimmte mit den Abständen der Stützen nicht. Die Schalpläne sagten das eine, das eingemessene Raster etwas anderes – ein paar Zentimeter Differenz, die auf 60 Metern Länge aber zum echten Problem werden können.
Normalerweise hätten wir an dieser Stelle ein klassisches Kontrollaufmaß gemacht – also mit Rotationslaser, Tachymeter und händischen Vergleichsmessungen. Das kostet Zeit, und währenddessen steht auf der Baustelle alles still. Also haben wir uns entschieden, den Bereich einmal komplett per 3D-Laserscan aufzunehmen.
Innerhalb weniger Stunden lag das Ergebnis vor: Die Abweichung betrug rund drei Zentimeter – verursacht durch eine minimal verschobene Schalung an einer Ecke. Früher wäre so etwas vielleicht erst bei der Montage der Stahlträger aufgefallen. Jetzt konnten wir sofort reagieren und den Fehler noch vor dem Betonieren korrigieren.
Was mich dabei am meisten überzeugt hat: Diese Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit. Kein Rätselraten mehr, kein Diskutieren, wer sich vermessen hat – die Daten sind eindeutig. Seitdem nutzen wir das 3D-Laserscanning regelmäßig, besonders für Bestandsabgleiche und Kontrollmessungen vor der Abnahme.
Ich hätte nie gedacht, dass 3D-Laserscanning so praxisnah eingesetzt werden kann. Für mich ist es inzwischen ein Werkzeug wie jedes andere – nur deutlich smarter.
Mich würde interessieren: Nutzt ihr auf euren Baustellen auch schon 3D-Scanning zur Qualitätskontrolle? Oder setzt ihr noch auf klassische Messmethoden?